Kennst du das Gefühl, wenn ein kleiner Moment deine gute Laune ins Gegenteil verkehrt? Ein Gespräch, ein Gedanke – und plötzlich ist die Stimmung im Keller. Doch was, wenn du die Macht hättest, das zu ändern? Erfahre, wie du negative Gefühle erkennst, ihre Ursachen aufdeckst und gezielt zu einer besseren Stimmung zurückfinde
Negative Gedanken – Ein Selbstversuch
Es war ein sonniger und schöner Tag und ich war bester Stimmung.
Und nun sitze ich da und merke wie meine Stimmung im Keller ist. Meine Gedanken und Gefühle, die vorher noch so angenehm und positiv waren sind jetzt schwer und trostlos.
Was war geschehen? Vielleicht habe ich einen traurigen Artikel gelesen, vielleicht hat mich etwas geärgert, irgendwas hat meine Stimmung verändert!
Doch wie komme ich aus dieser Stimmung wieder heraus?
1. Bemerken und Wahrnehmen der eigenen Stimmung:
Als erstes ist es wichtig überhaupt zu bemerken, dass wir in einer unangenehmen Stimmung sind. Oft sind wir so in unseren Gedanken und Alltagsroutinen gefangen, dass wir überhaupt nicht bemerken, wie unsere Stimmung sich verändert.
Vielleicht geht’s Dir in solchen Momenten ähnlich wie mir:
Wenn Du bemerkst, dass Du aus diesen unangenehmen Gefühlen heraus kommen willst, erst dann wird Dir bewusst, dass sich Deine Stimmung verändert hat.
Und nun fragst Du Dich und spürst in Deinen Körper hinein:
Bin ich traurig, niedergeschlagen, hoffnungslos, einsam oder bin ich wütend, enttäuscht, verletzt…..
Vielleicht fällt es Dir nicht so leicht, die verschiedene Körperempfindungen zu deuten und Gefühlen zuzuordnen. Das kann darin seine Ursache haben, dass Du es in der Kinderzeit nicht so üben konntest.
2. Ursachen finden
Nachdem Du erkannt hast, dass Du dich unangenehm fühlst, ist es hilfreich, auf Spurensuche zu gehen. War Deine Stimmung den ganzen Tag schon so? Gab es einen bestimmten Moment, in dem sich die Stimmung verändert hat? Vielleicht hat ein Gespräch oder ein Gedanke etwas in Dir ausgelöst. Es ist nützlich, sich an diese Situationen bewusst zu erinnern und zu fragen, was genau passiert ist. Gab es eine Begegnung, die Dich negativ beeinflusst hat? Hast Du etwas gesehen oder gelesen, dass Deine Emotionen durcheinandergebracht hat?
Oder war es möglicherweise ein negativer Gedanke oder eine belastende Erinnerung in Dir?
3. Gefühle hinterfragen
Wenn Du die Situation herausgefunden hast, die Deine Stimmung verändert hat, solltest Du Dich fragen, ob diese Gefühle wirklich mit Dir selbst zu tun haben. Hast Du es selbst erlebt und betrifft es Dich persönlich? War es ein eigener negativer Gedanke oder eine frühere belastende Erinnerung? Oder hast Du vielleicht nur Mitgefühl für andere Menschen empfunden, deren Schicksal Dich berührt hat?
Manchmal entstehen negative Gefühle, weil wir uns mit fremden Situationen identifizieren – sei es durch Nachrichten, Geschichten oder Erlebnisse anderer Menschen. Diese Emotionen sind real, aber sie basieren nicht auf unserer aktuellen Lebenslage.
Wenn Du erkennst, dass diese Gefühle nicht aus Deinem eigenen Leben stammen, so kannst du Dir bewusst machen, dass das nicht Deine eigenen Gefühle sind. Dies sind die Emotionen von anderen Menschen mit denen Du mitgefühlt hast.
Du kannst dir vor Augen rufen, dass es diesen Menschen nicht hilft, wenn Du mit ihnen weiterhin mitschwingst und fühlst und in diesen unangenehmen Gefühlen bleibst. Und so schaffst Du es, wieder zu Dir selbst zurückzufinden.
Was jedoch tun, wenn unsere Stimmung ins Negative kippt, aufgrund unserer eigenen negativen Gedanken oder Erinnerungen an frühere belastende Situationen?
4. Zurück in den Moment finden
Falls Dich Deine eigenen negativen Gedanken oder belastenden Erinnerungen ins Stimmungstief geholt haben, kannst Du Dich fragen, ob diese jetzt gerade Deinen Tag beinträchtigen. Falls das der Fall ist, so überlege und nehme die Handlungen vor, die heute dafür nötig sind.
Ansonsten überlege:
Was hat Deinen Tag vorher angenehm gemacht? Gab es Momente, in denen Du Dich gut gefühlt hast? Durch diese bewusste Erinnerung an positive Gedanken und Erlebnisse kannst Du Dich wieder in die Stimmung zurückversetzen, die vor Deinem Stimmungstief geherrscht hat.
Wenn es uns schwerfällt, im aktuellen Moment etwas Positives zu finden, können wir auf frühere glückliche Erinnerungen zurückgreifen. Unser Gehirn kann sich positive Erlebnisse genauso lebendig vorstellen, als würden sie gerade im Moment geschehen. Durch die bewusste Rückkehr in solche Erinnerungen können wir die gleichen angenehmen Gefühle erneut hervorrufen.
5. Die Macht der Erinnerung
Auch wenn ein Tag trostlos erscheint, haben wir die Fähigkeit, positive Gefühle durch Erinnerungen zu reaktivieren. Egal, ob wir uns an ein sonniges Picknick, einen freundlichen Austausch mit einem geliebten Menschen oder an Momente der Freude erinnern – diese Erlebnisse sind in uns gespeichert und können jederzeit wieder hervorgerufen werden.
Unser Gehirn unterscheidet nicht zwischen tatsächlichen Erlebnissen und bewusst erinnerten Momenten. Die Gefühle, die wir damals hatten, können durch das erneute Erleben in unserer Vorstellung zurückkehren und uns wieder Kraft geben. Wir tauchen ganz bewusst in die damaligen schönen und glücklichen Momente ein. So können wir selbst an schwierigen Tagen unser emotionales Gleichgewicht wiederfinden.
Fazit: Die Kontrolle über die eigene Stimmung zurückgewinnen
Es ist normal, dass unsere Stimmung im Laufe des Tages schwankt. Doch indem wir unsere Emotionen bewusst wahrnehmen, ihre Ursachen hinterfragen und uns an positive Momente erinnern, können wir aktiv Einfluss auf unsere Gefühlslage nehmen.
Auch an Tagen, die uns nicht positiv erscheinen, können wir uns an die vergangenen schönen und glücklichen Augenblicke erinnern. Und diese Erinnerung versetzt uns jetzt wieder in diese angenehmen Gefühle.
Der Schlüssel liegt also darin, sich daran zu erinnern, dass wir nicht den negativen Gefühlen ausgeliefert sind. Wir können uns jederzeit bewusst für Freude, Leichtigkeit und Zuversicht entscheiden – indem wir uns an all die schönen Momente erinnern, die unser Leben bereits bereichert haben